Im Recordingalltag verwendet man verschiedene Arten von Mikrofonen. Am häufigsten verwendet man ein Kondensator– oder ein Dynamisches Mikrofon. In diesem Artikel schauen wir uns die dynamischen Mikrofone einmal näher an.
Funktionsweise dynamischer Mikrofone
Ein dynamisches Mikrofon wird auch als „elektromagnetisches Mikrofon“ bezeichnet, da es mithilfe des Prinzips der Induktion, Schalldruckimpulse in Spannungsimpulse umwandelt. Zu den dynamischen Mikrofonen gehören neben den klassischen Tauchspulenmikrofonen (Bild links) auch Bändchenmikrofone (Bild rechts).
Bei Tauchspulenmikrofonen dient eine an der Membran befestigte Schwingspule als elektrischer Leiter. In Bändchenmikrofonen hingegen ist ein dünnes Aluminiumband verbaut, dass außerdem als Membran fungiert.
Bändchenmikrofone liefern ein sehr neutrales, warmes Klangbild und haben einen starken Nahbesprechungseffekt. Da das verbaute Bändchen sehr empfindlich ist, werden Bändchenmikrofone jedoch verhältnismäßig selten verwendet.
Obwohl das Bändchenmikrofon offiziell als dynamiches Mikrofon bezeichnet wird, kann man es eher als eine Sonderbauform betrachten.
Dynamische Tauchspulenmikrofone haben gegenüber den meisten Bändchen- und Kondensatormikrofonen den Vorteil, dass sie eigenständig eine Signalspannung erzeugen und somit keine 48V-Phantomspeisung benötigen. Sie sind oft mit einem stabilen Druckgussgehäuse ausgestattet und besitzen fast immer die festgelegte Richtcharakteristik „Niere“ oder „Hyperniere“, weshalb sie kaum anfällig für Störgeräsuche und Feedback sind.
Anwendungsgebiete – Dynamisches Mikrofon als Arbeitstier
Durch die schwere Membran verträgt ein dynamisches Mikrofon einen sehr hohen Pegel und kann daher problemlos für die Nahaufnahme lauter Schallquellen verwendet werden (man spricht hierbei auch von Grenzschalldruck).
Die Positionierung direkt an einer Snare oder vor einem lauten Gitarrenverstärker ist kein Problem. Aufgrund ihrer stabilen und handlichen Bauweise werden Tauchspulenmikrofone im Live-Betrieb oft Kondensatormikrofonen vorgezogen, da sie dem robusten Bühnenalltag einfach besser standhalten.
Da das Prinzip des „Close-Mikings“ jedoch nicht nur live sondern auch im Studio verwendet wird, findet man in jeder Mikrofonsammlung professioneller Studios mehrere dynamische Mikrofone.
Die Anwendungsgebiete beim Aufnahmeprozess sind vielfältig. Sowohl für das Recording von Gitarren- und Bassverstärkern, als auch für Drums und Blasinstrumente werden Tauchspulenmikrofone verwendet.
Wie bei allen Mikrofontypen gibt es auch bei den dynamischen Mikrofonen leichte Unterschiede im Frequenzverhalten der jeweiligen Modelle.
Ein klassisches Beispiel für ein dynamisches Mikrofon ist das Shure SM58 sowie das technisch betrachtet baugleiche SM57. Der relativ ausgewogene Frequenzgang mit einer leichten Anhebung der oberen Mitten/Höhen sorgt für ein präsentes Klangbild.
Der runde Mikrofonkorb mit integrierter Schaumstoffeinlage als Popschutz macht das SM58 ideal für die Aufnahme von Gesang. Das SM57 hingegen besitzt einen flacheren Mikrofonkorb der eine bessere Positionierung des Mikrofons an Instrumenten und Verstärkern ermöglicht.
Aufgrund der einfachen Handhabung sind dynamische Mikrofone auch für Recording-Einsteiger eine geeignete Alternative gegenüber Kondensator Mikrofonen. Ein dynamisches Mikrofon ist oft die günstigere Wahl und mit ein paar Tricks zum Richtigen Recording im Homestudio kann man mit einem SM58 Aufnahmen auf Profi-Niveau erzielen.