Viele Produktionsschritte lassen sich im Studio oft am besten umsetzen. Beispielsweise Aufnahmen mit dem Mikrofon, Mixing und Mastering erfordern oft eine ruhige und akustisch optimierte Umgebung. Aber wie ist das beim Songwriting, Komponieren und Arrangieren? Manchmal kommen mir die besten Ideen, wenn ich gerade unterwegs bin. Auf Zugfahrten, am Strand oder im Café; in solchen Momenten möchte ich meine Ideen gern festhalten können.
Genau hierfür habe ich mir mein Outdoor Setup zusammengestellt. Damit kann ich zu jeder Zeit und überall Musik selber machen. In diesem Artikel möchte ich dir gern mein Outdoor Setup vorstellen. Es besteht aus 4 Komponenten: Tablet, App, Kopfhörer und Keyboard. Alle sind preiswert, leicht und minimalistisch ausgewählt, damit ich das Setup immer mitnehmen kann.
1. Mit dem Tablet überall produzieren
Die erste Komponente ist das Tablet. Ich habe mir ein Samsung Galaxy Tablet geholt. Das ist günstig, leistungsfähig und bringt alle wichtigen Funktionen für die anderen Komponenten mit. Die App meiner Wahl läuft stabil auf dem Android System, ich nutze Kopfhöreranschluss und die Bluetooth Schnittstelle für das Keyboard.
2. Die App zum Musik selber machen
Inzwischen existieren viele DAW Apps, mit dem du auf Tablet oder Smartphone überall produzieren kannst. Mir war bei der Auswahl wichtig, dass die App verschiedene Funktionen enthält, die ich zum Komponieren benötige: Ich möchte gern selbst komponieren, also nicht nur mit vorgefertigten Loops arbeiten, sondern viele Spuren selbst einspielen können. Außerdem möchte ich Audio aufnehmen, um mir zumindest Skizzen des Gesangs festhalten zu können. Auch der Export in Wav- und Midi-Format ist mir wichtig. Dadurch kann ich meine Kompositionen vom Tablet auf meinen Computer übertragen und dort ausproduzieren. Die App, die ich in meinem Setup nutze heißt "FL Studio mobile". Das ist eine kleine Version von FL Studio, die all das mitbringt. Diese App ist für rund 18 € verfügbar und bringt jede Menge Sounds mit, mit denen ich alle wichtigen Instrumente einspielen kann.
3. Die Kopfhörer
Als Headphones nutze ich die KRK KNS 8400. Diese geschlossenen Kopfhörer klingen für mich feinauflösend und ehrlich. Ich nutze sie im Studio auch oft beim Abmischen.
Outdoor ist mir wichtig, dass ich so wenig wie möglich Umgebungsgeräusche höre, die mich stören. Hierfür sind geschlossene Kopfhörer gut geeignet. Aber auch Noise Cancelling Kopfhörer sind hier eine echt gute Wahl. Damit kannst du selbst in vergleichsweise lauten Umgebungen am Tablet deine Musik selber produzieren.
4. Das Bluetooth Keyboard
Diese vierte Komponente ist kein Muss, aber macht das Outdoor Produzieren viel angenehmer. FL Studio mobile bietet die Möglichkeit, Noten mit dem Finger einzuzeichnen. Bei vielen Spuren und mehreren Takten kann das aber ziemlich umständlich werden. Deshalb nutze ich ein Bluetooth Keyboard, um die Instrumente selbst einzuspielen: Das Korg nanoKey Studio. Dieses kleine und leichte Keyboard ist robust und super zum Reisen geeignet. Es verfügt über zwei Oktaven, acht Drumpads und acht Midi-Controller-Knobs. Außerdem Pitchbend, Modulation und Hold-Funktion. Eine leichte Latenz ist beim Einspielen spürbar. Die wurde in meinen Projekten allerdings nicht merklich höher, wenn ich viele Spuren genutzt habe. Das macht das Outdoor Komponieren sehr komfortabel.
Bevor ich dieses Outdoor Setup hatte, habe ich manchmal mit dem Laptop draußen produziert. Ich empfinde meine neue Lösung als einfacher, leichter und platzsparender. Im Video zeige ich, wie ich mit diesem Setup einen Hiphop Beat produziere. Direkt neben einem Skaterpark. Besonders im Sommer ist das gegenüber dem stickigen Studio eine wirklich schöne Alternative, um bei 35 Grad trotzdem produktiv zu sein.