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Raumakustik im Homestudio | Teil 1/6

Wie breitet sich Schall im Raum aus und welchen Einfluss hat die Raumakustik auf den Klang in deinem Homestudio? Wie kannst du deine Raumakustik messen? Und wie optimieren?

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Warum die Raumakustik so wichtig ist

Das was du an deiner Abhörposition im Homestudio hörst, setzt sich zusammen aus dem Direktschall aus deinen Lautsprechern und dem Raumklang. Der Schall wird von den Seitenwänden, der Vorder- und Rückwand deines Raumes und der Decke reflektiert. Ähnliches gilt für das Aufnehmen mit deinem Mikrofon. Neben dem Direktsignal nimmt das Mikrofon immer einen Anteil des Raumklanges mit auf. Wenn du dir also ein neues Mikrofon oder teure Monitorboxen für dein Studio gekauft hast, deine Aufnahmen und Mixe jedoch immer noch schwammig und unausgewogen klingen, dann liegt es mit hoher Warscheinlichkeit an der Raumakustik.

Wie sich Schall im Raum ausbreitet – Raumakustik messen

Hohe und mittlere Frequenzen werden von allen Begrenzungsflächen im Homestudio reflektiert. Für die Reflexionen gilt: Einfallswinkel = Ausfallswinkel. Daher sind vor allem die Flächen im Raum kritisch, welche Schallwellen in Form von Erstreflexionen auf deine Abhörposition zurückwerfen.

Raumakustik messen und optimieren im Homestudio

Das Verhalten tieffrequenter Schallwellen (ca. 20-300 Hz) wird etwas anders betrachtet: Basswellen haben im Vergleich zu hohen/mittleren Schallwellen deutlich mehr Energie und breiten sich kugelförmig im Raum aus. Sie werden nicht direkt von den Begrenzungsflächen reflektiert, sondern sammeln sich entlang der Wände in den Ecken und Kanten deines Homestudios. An dieser Stelle ein kleiner Vergleich um den Unterschied zwischen Bass- und Mittel/Hochfrequenten Schallwellen zu verdeutlichen:

Eine Periode einer Schallwelle bei 20 Hz hat eine Länge von 17m, bei 50Hz ist sie 6,8m und bei 1000Hz nur noch 34cm lang.

Raummoden – die fiesen Frequenzbooster

In kleineren Räumen hat man immer stärker mit den akustischen Problemen des Bassbereichs zu kämpfen. Eine 17 Meter lange Schallwelle kann sich nie vollständig in einem 4×4 Meter Raum ausbreiten. Dadurch dass der Schall im Raum eingeschlossen ist, wird er permanent von den Begrenzungsflächen reflektiert und verteilt sich im Raum. Die Schallwellen schaukeln sich auf und es kommt an bestimmten Punkten zu stehenden Wellen. Man spricht hierbei von Raummoden oder Raumresonanzen. Die Überlagerung der Schallwellen sorgt entweder für Anhebungen oder Absenkungen bestimmter Frequenzbereiche in deinem Studio. Sie machen sich vor allem in den tiefen Frequenzen bemerkbar und sorgen für unterschiedliche Klangeindrücke an verschiedenen Positionen im Raum. So kann es sein dass du aufgrund einer Raummode an einer Stelle im Studio einen sehr wummerigen/schwammigen Bassbereich wahrnimmst. An einer anderen Stelle ist der Bassbereich plötzlich deutlich leiser und aufgeräumter. Raummoden können für Schwankungen von bis zu 30db innerhalb bestimmter Frequenzbereiche sorgen.

Nachhallzeit im Homestudio – Die Raumakustik optimieren

Eine weitere wichtige Komponente der Raumakustik im Homestudio ist die Nachhallzeit. Wenn du schon einmal in einem leeren Raum in die Hände geklatscht hast, dann hast du dabei höchstwarscheinlich ein Echo oder eine längere Hallfahne wahrnehmen können. Raumhall oder ein sogenanntes Flatterecho entsteht dadurch, dass Schallwellen zwischen den Begrenzungsflächen eines Raumes hin und her reflektieren. Im Homestudio wollen wir genau diesen Effekt vermeiden und die Nachhallzeit möglichst gering halten (Richtwert = 0,3 Sekunden). Eine geringe Nachhallzeit sorgt für eine klare und trockene Raumakustik. So kannst du deine Musik beim mischen detailgetreu hören und Klangquellen die im Stereopanorama angeordnet sind besser zu orten.

Gib deinem Raum die bestmögliche Akustik!

Mit diesem Raumakustik-Kurs kannst du das Beste aus deinem Homestudio herausholen. Matthias Basedow erklärt dir in sechs Videos (Gesamtlaufzeit: 60 Minuten) und Artikeln, mit welchen Maßnahmen du deinen Raum optimieren kannst. Und zwar ohne viel Geld auszugeben!

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