Bevor du dich mit Schallabsorbern und akustischen Maßnahmen in deinem Homestudio beschäftigst, solltest du zuerst herausfinden, wo im Raum du deine Abhörposition und einen Aufnahmebereich einrichten kannst. Mithilfe verschiedener Methoden kannst du die Problemzonen deines Raumes ausfindig machen und von Beginn an die Raumakustik verbessern.
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Mehr InformationenHomestudio – „Ein Raum für alles“
Nur die wenigsten haben die Möglichkeit sich ein professionelles Studio mit einem seperaten Regie- und Aufnahmeraum einzurichten. Das Homestudio ist „Ein Raum für alles“, also sowohl fürs Aufnehmen als auch für das produzieren und abmischen am Abhörplatz. Achte also darauf, dass du neben dem Abhörplatz auch noch einen geeigneten Bereich fürs Aufnehmen zur Verfügung hast. Im Homestudio sind es vor allem die Bass-Frequenzen und die Erstreflexionen von den Wänden und der Decke, die zu Problemen führen können. Ein Großteil der Bassenergie sammelt sich in den Ecken und durch Überlagerungen von Schallwellen kommt es im Raum zu Anhebungen oder Abesnkungen bestimmter Frequenzbereiche (Raummoden). Du solltest deine Abhörposition also nicht zu nah an den Ecken und mit etwas Abstand von der Wand hinter den Lautsprechern einrichten. Außerdem sollte der Abstand zu den Seitenwänden ungefähr gleich sein. Unterschiedlich auftreffende Reflexionen auf deine Ohren sorgen sonst später für ein verschobenes Stereopanorama bzw. eine verschobene Mono-Mitte. Für den Aufnahmebereich gilt ähnliches: Raus aus den Ecken und nicht zu nah an die Begrenzungsflächen kommen.
Die bestmögliche Abhörposition finden – wie klingt dein Raum?
Du kannst mit einem Raummoden-Rechner herausfinden, wo im Raum sich bestimmte Resonanzen befinden und welche Stelle sich für den Abhörplatz eignet. Du kannst aber auch den praktischen Weg wählen und erst einmal hören wie dein Raum an verschiedenen Positionen klingt. Schnapp dir dafür am besten einen Freund, der einen Lautsprecher hochhält und sich damit im Raum bewegt (Der Raum sollte möglichst leer sein, damit du den Raumeinfluss so stark wie möglich hören kannst). Bei diesem Test geht es hauptsächlich darum, den bestmöglichen Bassbereich im Raum ausfindig zu machen. Dafür macht es Sinn, Musik abzuspielen, die einen präsenten aber ausgewogenen Bassbereich hat. Du kannst dir auch einen Song in deine DAW laden und mit eines High-Shelf alles ab ca. 800 Herz um 5-8db absenken. So kannst du dich besser auf den Bassbereich/die unteren Mitten konzentrieren. Jetzt probiert ihr verschiedene Positionen aus. Wo im Raum klingt der Bassbereich schwammig,wummerig und überbetont? Diese Positionen gilt es zu vermeiden. Wo klingt er ausgewogener und differenziert? In so einem Bereich kannst du deine Abhörposition einrichten. Wenn du deine Raumakustik verbessern willst, ist diese Methode ein sehr sinnvoller Start.
Raumakustik verbessern durch messen
Wenn du mit der praktischen Methode nicht zurecht kommen solltest oder dich nicht ausschließlich auf dein Gehör verlassen möchtest, kannst du die Raumakustik zusätzlich messen. Mit einer kostenlosen Mess-Software wie z.B REW kannst du das Frequenzverhalten und die Nachhallzeit messen. Ein spezielles Messmikrofon ist dafür nicht unbedingt nötig, du kannst auch mit einem Mikrofon das du schon hast messen. Gute Erklärungen zum Einstieg in die Software findet ihr beispielsweise auf YouTube. Du kannst das Frequenzverhalten genau wie bei dem praktischem Test an verschiedenen Stellen im Raum messen. Das Frequenzdiagramm zeigt dir, in welchen Bereichen es starke Anhebungen bzw. Schwankungen gibt. Die Stelle an der die Schwankungen am geringsten ausfallen, ist die optimale Abhörposition. Wir wollen ein möglichst lineares Klangbild haben. Das RT60 oder das Wasserfalldiagramm gibt dir zusätzlich Informationen über die Nachhallzeit im Raum.
Raumakustik verbessern – Kompromisse eingehen
In den meisten Fällen ist die finale Entscheidung für die Einrichtung deines Homestudios ein Kompromiss aus: Wo habe ich ein verhältnismäßig ausgewogenes Klangbild? Wo sind Türen/Fenster, die nicht zugestellt werden dürfen? Wo kann ich meine Abhörposition mit in etwa gleichem Abstand zu den Seitenwänden einrichten? Außerdem solltest du noch beachten, dass du etwas Platz für einen Aufnahmebereich lässt, der sich nicht zu dicht an den Ecken deines Raumes befindet. Lass dich nicht von den Umständen oder den Kompromissen die du eingehen musst entmutigen. Probier die Positionen aus, die möglich sind. Nachdem du dich mit der grundlegenden Einrichtung deines Homestudios beschäftigt hast, kannst du als nächsten Schritt die akustische Optimierung mithilfe von Akustikelementen in Angriff nehmen. Genau um dieses Thema geht es im nächsten Teil dieser Serie: Schallabsorber im Homestudio.
Gib deinem Raum die bestmögliche Akustik!
Mit diesem Raumakustik-Kurs kannst du das Beste aus deinem Homestudio herausholen. Matthias Basedow erklärt dir in sechs Videos (Gesamtlaufzeit: 60 Minuten) und Artikeln, mit welchen Maßnahmen du deinen Raum optimieren kannst. Und zwar ohne viel Geld auszugeben!
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